DIY - Magnetleiste

Als ich dieses „wunderschöne“ Stück Metallschrott in Mittel unserer Gartenbaustelle zum ersten Mal sah, war ich direkt verliebt. Dreckig, verrostet, aber irgendwas hatte dieses Teil. Was ich damit vorhatte, wusste ich noch nicht genau. Bis ich in der Kita die halbernste Beschwerde einer andern Mutter hörte, die das gefühlt 2000ste Kunstwerk ihres Kindes aus dem Fach nahm. „So langsam haben wir keinen Platz am Kühlschrank mehr.“ – „Toll,“ dachte ich „wir können nicht mal Kunstwerke an den Kühlschrank heften.“ Und zack, da war sie: DIE Idee! Zu Hause angekommen schnappte ich mir einen Magneten, der zu meinem Entzücken an dem Metallschrott hängen blieb. „Du wirst unsere Kühlschrank-Magnetleiste.“ gratulierte ich dem unfreiwilligen Probanden. 

Step by Step...

Mein Material

  • Metallleiste
  • Flex
  • Lack
  • Montageband

1. Auf die gewünschte Länge bringen

Zunächst habe ich die Leiste etwas gekürzt. Hierzu habe ich mir unsere Flex (im Fachjargon: Winkelschleifer) geschnappt. Da ich vor dem Gerät etwas Respekt habe, hätte ich lieber eine Blechschere oder einen Bolzenschneider benutzt, aber ich konnte beide nicht finden. Also habe ich mich getraut und was soll ich sagen: Frauen dieser Welt… Ihr schafft das! Es ist genauso leicht, wie es bei den Männern immer aussieht! 😀 

2. Reinigen

Jetzt hatte das gute Stück die richtige Länge und wurde erstmal gründlich gewaschen. Man hätte sie noch entrosten können. Ich habe mich aber aus 2 Gründen dagegen entschieden. Erstens wäre das ein ziemlich friemeliges Unterfangen gewesen und zweitens dachte ich Wozu? Der Lack hat die raue Oberfläche ausreichend geglättet und so sieht die Leiste auch immer noch ein bisschen rustikal aus.

3. Lackieren

Kaum getrocknet habe ich die Leiste dann lackiert. Dazu habe ich Sprühlack in einem Kupferton verwendet. Wer jetzt denk „Nachhaltigkeit und Spraydose – da passt doch was nicht!“ dem muss ich Recht geben. Streichlack hat die bessere Klimabilanz, macht aber auch deutlich mehr Arbeit. Sprühlack ist wesentlich schneller aufgetragen und ich brauche weder Pinsel noch Rolle, die ich nach den Arbeiten auch noch reinigen muss. Außerdem wurde das Treibhausgas FCKW in Spraydosen flächendeckend durch Propan, Butan und Isobutan ersetzt.

4. Befestigung anbringen

Ich habe mich für eine ganz schnelle und einfache Befestigung entschieden: Montageklebeband. Einfach zwei Streifen mit etwas Abstand zum Rand auf die Rückseite der Leiste geklebt (die ich im übrigen nicht lackiert habe – sieht man nachher eh nicht). Unser Kühlschrank hat schon viele Jahre auf dem Buckel und ich denke wir werden ihr eher ersetzen, als die Leiste wieder abnehmen. Falls ihr die Magnetleiste später wieder entfernen wollt, empfehle ich lieber ein Klebeband zu nehmen, das Rückstandsfrei entfernt werden kann. Bei Montageband ist das nicht selbstverständlich.

5. Anbringen - Fertig!

Jetzt aber ran an den Kühlschrank mit dem schönen Stück und schon hatte ich ein Problem weniger. Egal ob Terminkärtchen, Bilder, Postkarten, Affirmationskärtchen oder eben die Kunstwerke der Kinder. Ich erfreue mich nun jeden Tag an einem endlich bunten Kühlschrank und vielleicht komme auch ich jetzt mal die Verlegenheit mich über Platzmangel am Kühlschrank beschweren zu können. 😉 

Ich hoffe ich konnte euch mit meinem super schnellen Upcycling-Projekt inspirieren! Es muss nicht immer die neue Leiste aus dem Möbelhaus sein. Häufig habe wir das richtige Material schon im Haus und müssen ihm nur noch den richtigen Nutzen geben. 

Die Öko-Bilanz

Die Vorteile bei diesem Upcycling-Projekt liegen wie so häufig in den eingesparten Ressourcen und im Spaß am selber machen. Nicht zuletzt hat dieses Projekt aber auch einen finanziellen Vorteil. Gegenüber einem Neukauf habe ich das Material und die Herstellung eines neuen Produktes gespart, sowie den Energieaufwand für die Entsorgung des Metallschrotts. Den einzigen negativen Beitrag zur Öko-Bilanz leistet die Spraydose. Diese muss, genau wie eine neu gekaufte Leiste, erstmal hergestellt und zu mir transportiert werden. Ich kann sie allerdings mehr als nur ein Mal nutzen. Grob geschätzt habe ich ein Zehntel des Lackes verbraucht, kann also noch 9 weitere Upcycling-Projekte damit umsetzen. Das macht also auf ein Projekt runter gerechnet, ein Zehntel des Ressourceneinsatzes. Gleiches gilt für den finanziellen Aufwand. Eine gekaufte Magnetleiste und eine Dose Lackspray kosten im Schnitt gleich viel. Die Leiste hat allerdings nur einen Einsatzzweck – der Lack kommt hingegen 10 mal zum Einsatz. Meine finanzielle Ersparnis liegt also bei ca. 90%. 

Und nicht zuletzt ist es für mich immer wieder der Spaß am selber machen, der mich zu Upcycling-Projekten antreibt. Ich entscheide wie das Produkt aussieht und freue mich über jedes Stück mehr, als ich es bei einem gekauften Teil je könnte.

Viele Gründe die dich hoffentlich dazu animieren es auch mal mit dem Upcycling zu probieren. Ich wünsche dir ganz viel Spaß bei der Ideenfindung, der Umsetzung und bei dem Glücksgefühl, wenn du fertig bist! 

Nachhaltigkeit

Es gibt unzählige Bereiche des Lebens, in denen du mehr Nachhaltigkeit einziehen lassen kannst. Du wirst im Laufe der Zeit auf meinem Blog nicht nur Tipps für klassische Themen wie Mobilität und Verpackung finden, sondern auch hilfreiche Tricks und Ideen für Küche, Balkon und Garten und viele weitere.

Viel Spaß beim Stöbern!

Upcycling

Ein Leben ganz ohne Verpackungen, Abfall und Überbleibsel ist schlicht unmöglich. Aber nicht alles, was im ersten Moment wie Müll aussieht, muss auch gleich in die Tonne. Wie du aus Milchkarton, Maschendrahtzaun und Co. noch schöne Sachen machen kannst, erfährst du in meinen Upcycling-Projekten.

So kannst du Verschwendung minimieren und dich kreativ austoben. 

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Du hast absolut keinen Spaß an Do-It-Yourself oder einfach keine Zeit und Muße? Dann übernehme ich das für dich! In meinem Online-Shop habe ich verschiedene Artikel für dich vorbereitet, die allesamt aus vermeidlichem Abfall in Handarbeit hergestellt sind. 

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