Über mich
Mein Name ist Tami. Ich bin frisch in den 30ern, verheiratet und stolze Mutter zweier Kinder. Von meiner Geburt an glich meine Kindheit einem Roman vom Landleben. Ich erinnere mich mit Freuden an einen Waldspaziergang mit meiner Mama, auf dem wir gefühlte Stunden einem jungen Fuchs folgten, der von uns kaum Notiz nahm. In meinem Babyfotoalbum finden sich unzählige Bilder beim Heu machen für Oma’s Kaninchen und wie ich später mit den jungen Hasen im Stall saß, als wäre ich eine von ihnen. Das Landleben steckt in mir und ich bin heute froh darum. Ich wollte nie von dort weg!

Zum Ende des Abiturs fiel mir die Wahl eines geeigneten Studiengangs nicht unbedingt leicht, aber ich freute mich auf den neuen Lebensabschnitt. Er hatte nur einen Haken: studieren kann man nicht im Wald, dafür muss man in die Großstadt. Hier lernte ich zum ersten Mal in meinem Leben die Vorzüge des Stadtlebens kennen. Ich war in kürzester Zeit beim Bäcker, konnte zu Fuß zum Supermarkt, die nächste Party war nur einen Katzensprung entfernt. Das Leben war viel schneller und einfacher. Ich wollte nie wieder von dort weg!
Heute lebe ich mit meiner Familie in der Vorstadt. Es ist der beste Kompromis. Nur so kann ich ein Stück von jeder der beiden Welten haben, ohne eine komplett aufgeben zu müssen.

„Du bekommst das Mädchen aus dem Dorf, aber das Dorf nicht aus dem Mädchen“ heißt es. Und es stimmt! So bequem und einfach das Stadtleben auch ist, umso mehr stieg die Sehnsucht in mir wieder ein wenig ursprünglicher zu leben. Gemüse selbst anzubauen, Gurken einzulegen, nachhaltiger zu leben. Ich wollte ein bisschen mehr so leben wie meine Oma.
Dass übermäßiger Konsum und Verschwendung nicht für ewig funktionieren können, wurde mir zum ersten Mal bewusst, als ich eine Packung gekaufte Eier öffnete. In den Eierpackungen, die wir von Oma und Opa bekamen waren immer unterschiedlichste Eier. Große Eier, kleine Eier, weiße Eier, braune Eier, sogar grüne. In der Packung aus dem Supermarkt waren alle Eier gleich groß und Schneeweiß. Grenzenlose Naivität führte mich zu der Annahme, dass alle Eier, die nicht weiß und Größe M waren, einfach weggeschmissen werden. „Wie viele Eier müssen wohl weggeschmissen werden, um eine solche Packung zu füllen? Das ist doch Wahnsinn!“ dachte ich schockiert.
Wie sich herausstellte, läuft es ja doch etwas anders. Aber deshalb nicht besser. Tiere in miserabler Haltung, ausgebeutete Frauen und Kinder in fernen Ländern, geschmolzene Gletscher… und wofür? Um unser Bedürfnis nach einfachem und bequemen Konsum zu stillen. Dazu möchte ich nicht beitragen. „Ab jetzt lebe ich nachhaltiger“ schwor ich mir.
Aber wie? Tipps im Internet waren schnell gefunden: Unverpacktläden, Gemüse anbauen, mit dem Rad fahren. Unverpacktläden gibt es in der Vorstadt nicht, einen Garten hatten wir zu der Zeit nicht und mit dem Rad erst zur Kita und dann zur Arbeit hätte mich wahrscheinlich einen halben Tag gekostet. Musste ich mich also vom nachhaltigen Leben verabschieden, weil ich Mutter und berufstätig war? Kam gar nicht in Frage!
Ein wenig frustriert, aber zum Glück nicht demotiviert habe ich mich aufgemacht, eine Antwort zu finden. Eine Antwort auf die Frage „Wie kann jeder nachhaltiger leben?“ Auch ohne Unverpacktladen, ohne eine perfekte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, ohne ein Feld zu pachten. Ich habe sie gefunden: in kleinen Schritten Kompromisse eingehen. Schritt für Schritt besser werden, anstatt sich von unerfüllbaren Zielstellungen frustrieren zu lassen. In den letzten Jahren habe ich viele Nachhaltigkeitsstrategien ausprobiert und getestet. Jetzt möchte ich dich an meinen Erfahrungen teilhaben lassen und dich mit Ideen inspirieren. Komm mit mir auf eine Reise zu einem nachhaltigeren Leben, aber eben genau so, dass sie ins Leben passt!
